Die seit Februar andauernde und mindestens noch bis zum Jahresende einschränkende Covid19-Krisenzeit wird von professionell und perspektivisch denkenden Unternehmen sowie Verbänden, Clubs und Organisationen im Sportbusiness auch dazu genutzt, um „systemrelevante“ Optimierungen und Modernisierungen vorzunehmen. Das betrifft auch die Content Management Systeme als Fundament und Startrampe von auf Mittelfristigkeit ausgerichteten Web Development-Modernisierungen. Das sollte vor allem den stärksten Wirtschaftsfaktor unter allen deutschen Sportarten und Profiligen, die Fußball-Bundesliga, tangieren. Daher haben wir mit dem DEV-Team unserer Sport-Unit für die 1./2. Fußball-Bundesliga das Themenfeld Content Management System (CMS) analysiert: Software zur Kreation, Darstellung und Verwaltung von digitalen Inhalten (Content) auf Websites/Onlineshops in Text-, Bild-, Video- und anderen Formaten. Timing: Passend dazu hat „WordPress“ als kostenfrei nutzbares CMS für seine Open Source Lösung am 10. Juni 2020 eine aktualisierte Version 5.4.2 auf den Markt gebracht. Und Europa League-Club Eintracht Frankfurt stellte am 8. Juni seinen sehr gelungenen Website-Relaunch live. 

CMS: Fundament kommunikativer Online-Handlungsfähigkeit

Content ist King – diese Maxime kennt jeder Marketer. Content Management Systeme bieten demnach königliche Bühnen, majestätische Grundlagen, fürstliche Fundamente – mehr oder weniger, wie im weiteren Verlaufe aufgezeigt wird. Ein CMS lässt sich entweder lokal auf dem eigenen Server im Unternehmen/Club oder auf dem Server eines Anbieters mit Zugang für den Anwender/Club installieren. Die Pflege bestimmter Inhalte auf der Website, ob Aktualisierung von Terminen oder Erstellung, Ergänzung, Aktualisierung von Blog-Beiträgen, ist ohne CMS im professionellen ambitionierten Internet-Business längst nicht mehr denkbar. Hinzukommt, dass Suchmaschinenoptimierung als relevanter Faktor ohne dafür geeignetes CMS nur mit deutlichem Mehraufwand betrieben werden kann. Mit Blick auf das Bundesliga-Business stellt sich demzufolge längst nicht mehr die Frage der Existenzberechtigung oder Notwendigkeit von Content Management Systemen, sondern vielmehr die Frage nach der Auswahl der besten Lösung mit der bestmöglichen Passform. Und auch die Finanzfrage steht im Raum: Investition in maßgenschneiderte Website-Lösungen oder kostenlose Open Source-Systeme?

Digital Chief Officer: Der Cheftrainer für den System-Findungsprozess

Um eine bildhafte Vorstellung zu erhalten über die Bedeutung von CMS für Profifußballclubs auf dem Spielfeld von Web Development sei dieser Vergleich gezogen: Ähnlich wie ein Cheftrainer vor der sportlichen Aufgabe steht, das erfolgversprechendste Spielsystem (u.a. 4-4-2/4-3-3/3-5-2) für sein Team auf dem Rasen zu finden und zu entwickeln, so hat auch der Digital Chief Officer eines Proficlubs das optimale Content Management System für seinen Club ausfindig zu machen. Ähnlich wie der Cheftrainer unbedingt auf Basis einer Analyse des Kaderpotenzials sowie der Club-Philosophie das optimal passende System entwickeln sollte, muss der Digitalchef mit einer sorgfältigen Projektvorbereitung hinsichtlich geplanter Club-Onlineaktivitäten (Schnittstellen, Shops, Landingpages etc.) die optimal passende Voraussetzung schaffen, um den CMS-Findungsprozess mit der finalen Entscheidung für das Club-spezifisch vielversprechendste System krönen zu können.  

CMS: Markt & Möglichkeiten

Aktuell sind vom überschaubaren Blog-Baukasten bis zum Enterprise System nicht weniger als 300 verschiedene Content Management Systeme auf dem Markt. Mit Hilfe dieses Beitrags zeigen wir erstmals, welche CMS-Versionen in den beiden obersten Spielklassen der Fußballbundesliga überhaupt genutzt werden und welche Vorteile diese vorrangig ausmachen. Anmerkung: So vielseitig wie die individuellen Anforderungen von Clubs ist auch die Systemvielfalt auf dem CMS-Markt und macht es nahezu unmöglich, eine immer passende Nummer 1 zu küren. Auch wenn die etablierte CMS-Anwendung TYPO3 die mit Abstand am häufigsten eingesetzte Version (s. Grafik) im deutschen Profifußball ist, halten wir den Schluss für unzureichend, dieses CMS als „das alleinige immer passende System“ zu proklamieren. Vielmehr vertreten wir die Meinung, dass es sowohl für die Inhalte des Clubs als auch die Bedürfnisse der User/Fans nicht die eine universelle Lösung gibt, sondern jeweils zu favorisierende. Wie auf dem Rasen gibt es nicht das eine universell erfolgreichste und modernste Spielsystem, sondern stets das dem Gesamtkontext adäquat erfolgversprechendste!

2 Profiligen, 36 Clubs, 10 CMS-Versionen

Tabelle der meistgenutzten CMS Systeme in der Bundesliga
Übersicht der verwendeten Content Management Systeme in der 1. und 2. Fußball Bundesliga. Mit 21 Clubs ist TYPO3 das meistgenutzte CMS. | Bildnachweis: sports.web-netz.de

In der 1./2. Bundesliga ist die CMS-Marke TYPO3 die mit Abstand am häufigsten gespielte Systemvariante: Knapp 60% aller Clubs haben für ihre Website dieses System als Fundament gewählt. Immer wiederkehrend werden diese Gründe dafür ins Spiel gebracht:

  • TYPO3 ist vor allem im europäischen Raum weit verbreitet. Flächendeckend gilt gewährleistet: Unterstützung und Support.
  • Dank diverser Schnittstellen lassen sich gängige ERP- und CRM-Anwendungen problemlos anbinden.
  • Das Plus eines hohen Anteils an frei verfügbarem Material.

Die Top 3 in 2 Ligen

TYPO3, UMBRACO und WORDPRESS – alle drei CMS-Versionen sind Open Source, somit auch kostenfrei als Download verfügbar, und am stärksten gefragt in den obersten deutschen Profifußball-Etagen. Wir beschreiben im Folgenden diese drei Anwendungsbeispiele, und zwar wie Content – Web-Inhalte wie Texte oder Multimedia-Elemente – auch ohne Programmierkenntnisse über eine grafische Benutzeroberfläche erstellt, bearbeitet und veröffentlicht werden kann. TYPO3, UMBRACO und WORDPRESS – alle drei mit nach eigenen Wünschen und Vorstellungen anpassbarem Code.

DFB-Pokalsieger (2015/2018) setzen erfolgreich auf das System TYPO3

Eintracht Frankfurt und VfL Wolfsburg eint ein und derselbe Triumph: Der Titelgewinn im DFB-Pokalwettbewerb! Die Eintracht siegte sensationell 2018 gegen den FC Bayern München, die Wölfe jubelten 2015 in Berlin gegen Borussia Dortmund. Und beide Pokalsieger pflegen ihren Content mit dem Management System TYPO3.

Eintracht gelingt nächster Modernisierungschritt der Digitalisierungsstrategie

Eintracht Frankfurt hat sein neues mattes Design im Juni 2020 auf dem bewährten CMS TYPO3 eindrucksvoll in Szene gesetzt. Eines der Website-Ziele ist die Stärkung der „eintracht.de“ Domain. Durch einen hohen Anteil an Schnittstellen wie beispielsweise zu Statistiken des Breitensports – kampfsport.eintracht.de, basketball.eintracht.de oder volleyball.eintracht.de – kombiniert mit dem Ausbau der konsistenten Domain eintracht.de, hat sich TYPO3 für diese Zielstellung stark bewährt. Zudem konnte eine noch schnellere und variantenreichere Suche ermöglicht werden. Mehr zur brandaktuellen Modernisierung der Website, im Rahmen derer Vorstandsmitglied Axel Hellmann u.a. hervorhob, dadurch „die eigenen Kanäle zu stärken“.

Startseite Website Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt tritt seit Anfang Juni im neuen Gewand auf und bündelt alle Informationen aus dem Verein auf eintracht.de. Das Content Management System hinter eintracht.de ist TYPO3. | Bildnachweis: eintracht.de

Die Wölfe vertrauen auf den „Volkswagen“ im CMS-Markt

Die Website des VfL Wolfsburg ist gekennzeichnet durch ein großes Matchcenter mit ausführlichen Statistiken und Tickern sowie vielen Schnittstellen. TYPO3 eignet sich dafür bestens: Verwaltung mehrerer Domains mit einem Backend, keine weitere Einzelinstallation für weitere Websites notwendig. In die Website eingebettete Dateien können auf externen Servern gespeichert werden, was insbesondere bei voluminösen Auftritten von Vorteil ist. Das am stärksten verbreitete System im deutschen Profifußball ist somit quasi der Volkswagen auf dem CMS-Markt.

Liveticker Website VfL Wolfsburg
Der VfL Wolfsburg setzt auf ein klares Design auf TYPO3 Basis. Hier zu sehen im Liveticker-Bereich des Clubs. | Bildnachweis: vfl-wolfsburg.de

Königsblauer Content mit WordPress auf Schalke

Content ist King, passend dazu reiht sich der königsblaue Traditionsverein aus Gelsenkirchen, der FC Schalke 04, in die Mitgliedschaft der weltweit größten CMS-Community WordPress ein. WordPress ist ein einfach strukturiertes, benutzerfreundliches CMS-System, das sich relativ leicht erlernen lässt. Neben dieser großen Benutzerfreundlichkeit für die Erstellung und Verwaltung von Website-Content, punktet WordPress auch als sehr gute Grundlage für eine effektive Suchmaschinenoptimierung.

Website Schalke 04
Schalke 04 setzt als einer von fünf Clubs auf die weit verbreitete CMS-Lösung von WordPress. | Bildnachweis: schalke04.de

Auf welche Faktoren bei der Nutzung von WordPress aus SEO-gesichtspunkten geachtet werden sollte und wie die Artikel zu pflegen sind, um nachhaltig gute Rankings zu erzielen, erfahrt ihr in diesem Blogartikel.

Kiezkicker & Bayer-Elf wählen UMBRACO – um handlungsschnell zu sein!

Champions League-Club Bayer 04 Leverkusen und Zweitligist FC St. Pauli setzen gleichermaßen auf UMBRACO – sowohl kostenfrei erhältlich als Open-Source-Lizenz wie auch mit erhöhten Rechten und Support-Leistung als käuflich erwerbbare Lizenz. UMBRACO deckt ein breites Spektrum ab: von der einfachen Webseite über angebundene E-Commerce-Elemente bis hin zum komplexen Content- und Daten-Management. Wird in der Userszene oft als „schlanke und schnelle“ CMS-Lösung wertgeschätzt. Ebenso wie für das passende Zusammenspiel mit Microsoft-Servern und individuellen Programmierungskapazitäten. Prädestiniert für mittlere bis große Webprojekte mit wenig dynamischem Content und ohne komplexe Nutzerhierarchien. UMBRACO ist kein klassisches Baukasten-System, lässt sich allerdings nach dem jeweiligen Workflow ausrichten, ob alleinverantwortlich umsetzend oder zusammen im Team. Zudem überzeugt die einfache Handhabung, um Texte, Bilder, Videos etc. auszutauschen oder zu verändern.

Werkself: Website-Wertschätzung internationaler Klasse

Die Werkself-Website überzeugt besonders mit dem Social Hub und sichert sich zudem relevante SEO-Punkte im Bereich Link-Struktur. Somit entspricht die Online-Offensive der internationalen Wertschätzung der Bayer-Elf auf dem Rasen. Im Backend und in der Entwicklung gelingt Bayer 04 Leverkusen eine starke Online-Offensive mit UMBRACO. Kenner sind sich einig: Der Webauftritt der Werkself besitzt Champions League-Reife.

Social Hub auf der Website Bayer 04 Leverkusens
Der Webauftritt von Bayer 04 Leverkusen kommt mit dem Content Management System UMBRACO daher. Hier zu sehen der Social Hub des Clubs, in dem die aktuellsten Social Media Beiträge des Clubs gebündelt werden. | Bildnachweis: bayer04.de

FC St. Pauli: Mit UMBRACO zum Relaunch-Reichweitenrekord

Als der Hamburger Zweitligist vom Millerntor 2016 seinen Website-Relaunch durchführte, konnte dank einer SEO-Relauch-Begleitung verhindert werden, was allzu oft passiert, wenn Relaunches umgesetzt werden: Rankings und Traffic gehen verloren. Nicht so im Fall der Website der Kiezkicker. Allein diese Seltenheit untermauert das Prädikat von UMBRACO. Onlinemarketing-Experte Felix Benckendorff, Head of web-netz Sports, seinerzeit federführend in der Relaunch-Begleitung involviert, betont auch das besondere Potenzial:

„Neben der Verhinderung des Ranking- & Traffic-Verlustes konnte auch die Basis gelegt werden für eine Steigerung der Reichweite, die sich im Anschluss an den Relaunch sogar um 35% ereignete.“

Felix Benckendorff – Leitung web-netz Sports

Ausführliche Infos dazu in unserem Blogartikel zum Relaunch des FC St. Pauli.

Newsartikel auf der Websites des FC St. Pauli
Der FC St.Pauli setzt auf ein klares Design und pflegt seine Inhalte ebenfalls mit dem CMS UMBRACO. | Bildnachweis: fcstpauli.com

Fazit

WordPress ist zwar weltweit am stärksten verbreitet dank einfachster Bedienung vor allem für Text-Content. Aufgrund der besonderen Eignung für komplexe Strukturen mit vielen Schnittstellen passen TYPO3 und UMBRACO allerdings passgenau zu den Website-Anforderungen im Bundesliga-Business.

Bildnachweis Titelbild: ©Yaraslau Saulevich / istock.com – web-netz