Wie sehr Sportbusiness auch ein Spannungsfeld darstellen kann, spiegelt seit Jahren Europas größter Sportbusiness-Kongress „SPOBIS“ wider. So auch am 29./30. Januar 2020 in Düsseldorf. Vereine wie Verbände, Weltmeister wie Olympiasieger, Vorstände wie Vorreiter, Sportarten wie Fußball, Handball, Basketball, Volleyball, Eishockey, Tennis, Tischtennis, Hockey und Galopprennsport wie auch eSports. Zudem Sportartikelhersteller, Events wie EURO oder Olympia. Wertschöpfung via Scouting und Talentförderung als Kapitalisierungsoffensive wie auch Werte abseits jeglichen Leistungssportbezugs. Das Spektrum war gigantisch breit.

SPOBIS: Sportbusiness mit Spektakel und Sprengsätzen

Auch an Sprengsätzen, die die Ohren spitzen ließen, mangelte es nicht auf den Bühnen, den Fluren, den Lounges, den Ausstellerständen, den Partys und Side-Events. Die größte greifbare Sprengkraft kommt der Pyrotechnik zu. Und mit Bernd Hoffmann, Vorstandsvorsitzender des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV, wurde auf der Hauptbühne auch ein streitbarer Protagonist dazu befragt. Hoffmanns gelassener Kommentar – „in dieser Diskussion bestmögliche Lösungen in Absprache zu eruieren“- erhält aktuelle Sprengkraft: So wird dem HSV erlaubt, vor Anpfiff des Heimspiels gegen den Karlsruher SC am 8. Februar im Volksparkstadion zehn Rauchsimulatoren außerhalb der Zuschauerbereiche unter Aufsicht einer Fachfirma kontrolliert abzubrennen. Die Behörde für Inneres und Sport in Hamburg sowie die DFB-Kommission „Prävention & Sicherheit & Fankultur“ hat den Antrag des HSV bewilligt. Fokussiert auf verbale Sprengsätze und Kernaussagen mit Sendungsbewusstsein und Polarisierung präsentieren wir als vierköpfige web-netz-Delegation, inklusive einer verschärften Linse auf den Online-Marketing-Kontext, hier nun unsere Eindrücke als gebündelten Strauß.

Vier Mitarbeiter von web-netz beim SpoBis

Vor Ort beim SPOBIS: Die web-netz-Viererkette – v.l. Thorben Buschmann, Friedhelm Mienert, Felix Benckendorff, Lukas Schumacher. Foto: web-netz

Sportbusiness-Spagat: Business, Monetarisierung & immaterielle Werte

Die SPOBIS-Macher Marco Klewenhagen und Philipp Klotz moderierten nicht nur das Reizthema über bedenkliche Auswüchse des Profifußballs mit dem Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, auch der neue DFB-Präsident Fritz Keller präsentierte bühnenreif seine Ansichten. Die Frage der gesellschaftlichen Verantwortung von Sport und Medien kam durch den Vorsitzenden der Bild-Chefredaktion, Julian Reichelt, sowie Aki Watzke, Vorstandsvorsitzender von Borussia Dortmund, markant und meinungsstark zur Sprache. Auch im Fokus: Vermarktungschancen von Social Media, das Medienverhalten z.B. der Generation Z sowie Community Management. Google, Facebook, Instagram – immer wieder tangierten auch diese Themen die verschiedenen sportlichen Trend-Facetten.

Klewen Reichelt Watzke auf Bühne in Diskussion

Meinungsstarke Macher: v.l. Moderator und SPOBIS-Macher Marco Klewenhagen (Geschäftsführer Sponsors/SPOBIS) im Tacheles-Talk mit Julian Reichelt (Vorsitzender der Bild-Chefredaktion) und Aki Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund GmbH & Co. KG). Foto: web-netz

Glasklarer Google-Blickwinkel

Im Zusammenhang der exklusiven Kooperation von Google und web-netz zur Fortentwicklung des Sportbusiness hinsichtlich digitaler Vermarktung, hatte Carsten Richter von Google unsere vierköpfige web-netz-Delegation verstärkt. Vorab bilden wir daher die Eindrücke aus dem Blickwinkel eines Experten ab. Hintergrundinformation: Der New Business Manager des Suchmaschienen-Weltmarktführers war durch sein Studium und seine ehemaligen beruflichen Tätigkeiten in China sowie bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) immer mit dem Sport verbunden, erlebte den komprimierten zweitägigen SPOBIS-Input allerdings erstmalig:

„Der SPOBIS bietet für die Branche den idealen Austausch zwischen Clubs, Ligen, Agenturen aber auch anderen Unternehmen. Von der Orga bis hin zu den Vorträgen war ich positiv überrascht!“ Dennoch mahnt der Google-Manager auch an: „Ich habe allerdings auch schnell festgestellt, dass sich auch in den letzten Jahren, nach meiner Tätigkeit bei der DFL, in der Branche noch nicht so viel getan hat. „Die Bundesliga-Clubs kommen zwar mehr und mehr in der digitalen Welt an, allerdings haben sie immer noch ihre internen Probleme, um Fortschritt voranzutreiben!“

Kritisch führt der ehemalige DFL-Mann fort:

„Der Deutsche Fußball redet so häufig darüber, dass die großen Clubs aus den anderen Ligen so vieles besser machen, aber das liegt vor allem daran, dass die Clubs sich selbst nicht trauen, den Schritt Richtung Digitalisierung und digitale Verkaufswege zu machen. Dabei verlieren sie genau jetzt in dem Moment die entscheidenden Meter gegenüber den anderen Ligen!“ – Carsten Richter, Google

Auf die Frage, wo der Fan bleibt, konstatiert Richter ungeschminkt: „Wir reden auch nicht davon, dass hier Fans auf der Strecke bleiben. Im Gegenteil, wir reden davon, dass die Clubs mit wenigen Maßnahmen mehr für die Fans machen können.“ Und der sportbegeisterte Google-Manager bringt auch explizit die Vorstände der Clubs ins Spiel: „Ich würde mich freuen, wenn wir gemeinsam diesen Schritt angehen und die Vorstände der Clubs überzeugen können, dass jetzt der entscheidende Schritt Richtung Digitalisierung stattfinden muss.“

Portrait-Foto freundlich blickender lachender junger Mann

Carsten Richter, Google (Foto: privat)

Achtung Fans: Ticket-Falle!

Im Google-Kontext erhielt das Thema Ticketing/Stadionauslastung neue Brisanz, so Felix Benckendorff: „Einige Clubs nutzen immer noch kein Online-Marketing, um ihre Fans direkt in die eigenen Ticket-Shops zu führen. Das nutzen Drittanbieter aus und leiten die Fans direkt auf ihre Plattformen. So geht Umsatz für den Club verloren und der Fan hat ungültige Tickets.“ Der Onlinemarketing-Experte weiter: „Den Fußballclubs wird durch Drittanbieter erheblicher finanzieller Schaden verursacht. Ganz zu schweigen von den Fans, die unbewusst in diese Ticketing-Falle tappen und den Ärger überteuerter Tickets, die keinen Einlass gewähren, erleiden. Es ist höchste Zeit, dass die Clubs hier aktiv werden, ihre Fans schützen und die Umsätze selbst einnehmen. Sie können über Google und Facebook Tickets bereits für 1 € verkaufen und verhindern, dass Fans bei Viagogo landen.“

„Mein Wunsch ist es, dass kein Fan mehr vor dem Stadion stehen bleibt, weil er ein ungültiges Ticket von Drittanbietern erworben hat. Die Clubs haben das in der Hand und sollten entsprechende Maßnahmen wie die Schaltung von Google Ads ergreifen. Es ist eigentlich ganz einfach!“      – Felix Benckendorff, Leiter web-netz sports

Google & Facebook: Eine Währung?

Das Thema digitale Sponsoringpotenziale wurde ebenfalls auf der Bühne diskutiert. Bemerkenswert in Erinnerung bleiben besonders die von Marc-Christoph Schillig, Projektleitung Sponsoring bei der Targobank AG, getätigten Aussagen: “Noch verschwinden bei der Evaluation von Daten zu viele Dinge in einer uns noch unverständlichen Black-Box, hier muss noch einiges auf Datenseite passieren.“ Er wünschte sich folgerichtig eine „einheitliche Währung von Google und Facebook“. Das hinterließ bei vielen Zuschauern ungläubiges Stirnrunzeln…

Fußball-Bundesligisten auf dem SPOBIS

Die Präsenz des deutschen Profifußballs auf dem Sportbusiness-Jahrestreffen in Düsseldorf war durchwachsen. Die 1. Liga war mit wenigen Ausnahmen vor Ort und auf den Bühnen aktiv. Von der Führungsspitze der beiden Global Player FC Bayern München und Borussia Dortmund über DFB-Pokalsieger und Euro League-Club Eintracht Frankfurt, Derby-Rivalen 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen bis hin zu abstiegsgefährdeten Clubs wie Aufsteiger SC Paderborn 07, Fortuna Düsseldorf und FSV Mainz 05. Leider zeigte Werder Bremen dem SPOBIS die kalte Schulter, Sportchef Frank Baumann sagte kurzfristig ab und auch Werder-Marketers wurden nicht gesichtet. Ein Indiz dafür, dass es immer noch Profifußballadressen im Oberhaus gibt, die das Marketing nicht vom aktuellen sportlichen Leistungsbarometer getrennt betrachten?

digitale Leinwand über Glastür mit rot weißer Beschriftung

web-netz sports on stage: Bei der Präsentation des erfolgreichen Ticketing-Marketingmatchplans (s.u.) von Mainz 05 leuchtete auch ein von web-netz sports ermitteltes Wachstumsranking zur Stadionauslastung auf. Sportlich fair dabei die Darbietung des web-netz-Zitats mit der Ergebnispräsentation, dass Derbyrivale Eintracht Frankfurt noch vor den Mainzern auf Rang 3 im Wachstumsrennen liegt. Foto: web-netz

Defensiver SPOBIS-Auftritt der Zweitligisten

Auch aufgrund des Spieltags in der 2. Bundesliga waren die Vereine aus der 2. Liga leider nur spärlich vertreten. Rühmliche Ausnahmen bildeten der Hamburger SV mit Vorstandsboss Bernd Hoffmann, Henning Bindzus (Direktor Business Relations und Marke der HSV Fußball AG) und weiteren Marketers, der FC St. Pauli mit einer Delegation, der VfL Bochum mit Knut Keymer (Mitglied der Geschäftsleitung), vom 1. FC Nürnberg wurde Finanzvorstand Dr. Mario Hamm gesehen und auch die Spvgg. Greuther Fürth war zugegen.

vier Männer in Sitzecke und diskutieren

So wie hier (v.l.) die Marketers des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg, Törless Sommer und Matthias Bitzl, im Dialog mit Carsten Richter von Google und Felix Benckendorff, Leiter web-netz sports, nutzten nahezu alle deutschen Erstligisten den SPOBIS zum Informationsaustausch, Netzwerken und Weiterbilden. (Foto: web-netz)

OMR-Gründer Westermeyer im Live-Podcast mit Mats und Jonas Hummels über CR7, Cathy Hummels & Co.

Im wahrsten Sinne des Wortes war das SPOBIS-Finale on stage mit dem abschließenden Programmpunkt einem Endspiel würdig – als Philipp Westermeyer, der Macher des Online Marketing Rockstars-Festivals und des erfolgreichsten deutschen Podcasts, die Brüder Mats Hummels und Jonas Hummels (Podcast „Alleine ist schwer“) zum verbalen Thementanz bat. Westermeyer, durch und durch Werber in offensiver Online-Attitüde, bemühte beispielsweise einen Vergleich mit dem digital erfolgreichsten Spitzensportler und Influencer Cristiano Ronaldo (CR7), aktuell für Juventus Turin am Ball, der als erster Mensch überhaupt die Marke von 200 Millionen Instagram-Follower geknackt hat. Der OMR-CEO warf BVB-Abwehrchef Mats Hummels zu, dass „Cristiano für jeden Kontinent eigene Vermarktungspartner, also exklusive Auto-Partner für Asien etc. hat“ – und wollte wissen, wie der Weltmeister von 2014 seine Online-Vermarktungsaktivitäten betrachtet. Hummels unterstrich in diesem Zusammenhang, dass er bis dato keine strategischen Monetarisierungsinteressen hegt und verwies darauf, dass er 2014 bei der WM in Brasilien nicht aktiv war, und ihm so „einige Hunderttausend durchgerutscht sind“. In gewohnt entspannter Manier fuhr er fort mit Blick auf Instagram & Co.: „Ich fütter das nicht auf Teufel komm raus jeden Tag.“ Mit einem Augenzwinkern ergänzte er, „zuhause gelernt“ zu haben, dass  es auf „Community Management“ ankomme – und alle wussten, dass seine Ehefrau Cathy als professionelle Instagram-Influencerin gemeint war.

Mats Hummels auf Bühne mit vier weiteren Personen und diskutiert

OMR-Macher meets Hummels-Brüder (v.l.): BVB-Star Mats Hummels, DAZN-Experte Jonas Hummels und Philipp Westermeyer lieferten beste Unterhaltung beim Live-Podcast auf der SPOBIS-Hauptbühne. Foto: web-netz

Markenpartner, Monetarisierung & Nutellasucht

Hummels, dessen Instagram Account @aussenrist15 mit 2.9 Mio. Follower ein durchaus lukratives Monetarisierungspotenzial aufweist, gewährte Einblicke über seine Online-Aktivitäten und Haltung, wohlwissend um die existenten kapitalen Möglichkeiten auf dem Feld des Online-Marketings:

„Da ist sehr viel Geld drin, was auch genutzt werden könnte. Es kommen auch viele Anfragen rein, aber nur wenn mir danach ist, mach ich was. Immer spontan, kein Plan, so wie ich Lust habe.“- Mats Hummels

Westermeyer wollte weiter wissen, wie der BVB-Abwehrstratege generell zu Markenpartnerschaften steht, ob etwa ausschließlich Marken aus dem Champions League-Berich infrage kommen. Hummels führte dann neben seinem langjährigen Werbepartner Hugo Boss vor allem den deutschen Global Player mit den drei Streifen auf’s Feld: „Adidas begleitet mich mein ganzes Fußballerleben.“ Weiter betonte der ehemalige FC Bayern-Profi: „Ich mach nur Sachen, die ich selber mag oder benutze“ Als Beispiel nannte er Nutella: „Hab ich gefuttert wie ein Verrückter… und bei einem Dreh einmal 12 Brote“. Als negatives Beispiel nannte er einen aus seiner Sicht nicht geglückten Dreh mit „Head & Shoulders“. Zum OMR-Podcast mit Mats und Jonas Hummels.

Haarige Themen: Frisör-Affäre, Boateng-Goretzka-Battle

Dass „haarige“ Angelegenheiten online für Reichweite sorgen können unterstrichen gleich zwei Ereignisse: Einerseits die Frisör-Affäre bei RB Leipzig, als 9 RB-Profis Starfrisör Sheldon Edwards aus England vor dem Punktspiel bei Eintracht Frankfurt ins Hotel einfliegen ließen. Wie gewichtig dieses medienwirksame Thema ist, unterstreicht auch die Tatsache, dass Ralf Rangnick als Strategie-Manager von RB weltweit, Einzelgespräche mit den neuen RB-Profis anberaumte. Auf der SPOBIS-Bühne erklärte sich schließlich RB-Sportdirektor Markus Krösche die Affäre „für erledigt“. Mit einer „haarigen“ Story sorgten auch Jerome Boateng und Leon Goretzka in den sozialen Netzwerken für Wirbel, als die Profis des FC Bayern München im Training handgreiflich aneinander gerieten – und mit einem Versöhnungs-Posting reagierten.  Die Folge: Boatengs Instagram-Post erhaschte mehr als 178.000 und Goretzkas über 162.000 Likes.

DFB-Präsident Fritz Keller und das „letzte Lagerfeuer“

Lagerfeuer vs. Likes? DFB-Präsident Fritz Keller gab auf der Bühne zum Besten: „Fußball ist das letzte Lagerfeuer in unserer Gesellschaft! Damit richtete Keller den zeitlosen Wesenskern von Fußball in den Mittelpunkt mit der gesellschaftlichen Bedeutung, Menschen unterschiedlichster sozioökonimischer Herkunft unter einem Themendach zu vereinen. Unabhängig von Trends, Medien & Moneten. Zur aktuellen Reizthematik rundum überteuerte DFB-Trikots, Tickets und schwache Stadionauslastung bei Länderspielen merkte der 62-Jährige an: „Ich bin durchaus der Meinung, dass wir das eine oder andere Spiel familienfreundlicher gestalten und zu einer früheren Zeit zeigen können“ und die Aussicht auf „die eine oder andere öffentliche Trainingseinheit“ der Nationalmannschaft. Keller weiter: „Fußball ist ein Sport für jedermann. Deswegen haben wir beim nächsten Spiel in Nürnberg auch die Stehplätze wiedereingeführt. Die Kindertickets soll es zum Beispiel schon für fünf Euro geben.“

zwei Personen sitzen auf beige Sessel und unterhalten sich auf blauer Bühne

Im Talk mit SPOBIS-Macher Philipp Klotz (l.) zündete DFB-Präsident Fritz Keller das „letzte Lagerfeuer unserer Gesellschaft“ an. Foto: web-netz

Eintracht Frankfurt: Präsenz, Prädikat & Passion

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt genoss große Präsenz on stage. Neben SGE-Präsident Peter Fischer, der bis Ende 2020 die Mitgliederzahl von 100.000 erreicht haben will (aktuell 81.000) sprachen auch der Vorstandsvorsitzende Axel Hellmann und Frank Hensgens, Managing Director DACH bei Eintrachts Hauptsponsor Indeed, über und für die SGE, die 2019 laut SGE-Präsident „ein absolutes Leuchtjahr“ feiern konnte. Hellmann lieferte Einblicke in das Miteinander und die Verzahnung der Gremien, die als Fundament des Erfolgs dienen:

„Wir bewegn uns mit klaren Rollenspielen und Regeln innerhalb des Vorstands in klar abgegrenzten Verfassungsräumen und da muss auch mit klaren Zielen gearbeitet werden, vom Aufsichtsrat abgesegnet und als Orientierungspunkt ausgegeben.“

 „Unser Ziel lautet Top 10 in der Bundesliga, denn das gibt das Budget auch her. Wir wollen die die Spitze des Mittelstands sein bei dem wirtschaftlichen Rad, das wir drehen.“ – Axel Hellmann

„Entscheidend ist, dass diese Vorgaben angenommen werden von der sportlichen Verantwortung, dann kommen auch gemeinsame Themen heraus. Und bei Fredi Bobic ist das auch der Fall!“

Als „Nagelprobe“ führte der SGE-Vostandsvorsitzende die USA-Reise an eine Woche vor Bundesligastart. Hellmann hob vervor, dass sich da gezeigt habe, „dass Vermarktung und Internationalisierung mit dem Sportlichen bestens funktionierten, weil Konsens herrschte in den Schnittmengen zwischen allen Bereichen im Sinne einheitlicher Strategie.“

Indeed: Tatsächlich erfolgreiches SGE-Sponsoring

„Immer mehr Menschen suchen nach Indeed und lernen uns kennen“, so Frank Hensgens, Managing Director DACH bei Eintracht-Hauptsponsor Indeed. Und der sympathische Geschäftsführer, der als Kind den Traum vom Profifußball hatte, lieferte viele Zahlen, die den Erfolg des Sponsorings dokumentieren: Von 25% ROI über VIP-Einladungen in der Business-Loge in der Commerzbank Arena, +43% trust/reliability in der Rhein-Main-Region, +100% usage unter den Sponsoring-Kennern in Deutschland etc.. Besonders die Zielgruppe der männlichen 35+, oft die Entscheider in Companies, wurde erreicht. Und gigantisch kommen die 17 Milliarden Media-Kontakte im DFB Pokalsiegerjahr daher. Neben diesen beeindruckenden Zahlen rückte Hensgens vor allem die hohe Bedeutung von Emotion und Passion in den Mittelpunkt des Sponsorings, um auch nach innen positive Aufladung zu ermöglichen: „Sponsoring und die Marke mit Emotion aufzuladen ist enorm wichtig, und das hat super geklappt.“ Hensgens weiter: „Nicht nur Geld, auch die Idee ist bedeutend, so wie z.B. die Aktion „United Colours“. Anziehungskraft genießt auch diese Mitarbeitermaßnahme: „Alle 450 deutschen Indeed-Mitarbeiter haben ein Eintracht-Trikot erhalten.“ Die nachhaltigste und intensivste Erfahrung stellt das Stadionerlebnis für Hensgens dar: „Das hat auch die Nicht-Fußballinteressierten elektrisiert und mitgenommen auf die Reise.“

zwei Männer stehen zum Posieren umarmt in Messehalle

Frank Hensgens (l.), Managing Director DACH Indeed, Hauptsponsor von Eintracht Frankfurt, betonte im Small-Talk mit Friedhelm Mienert von web-netz: „Auch wenn die 450 Trikots für unser Indeed-Team einiges gekostet haben, so war es uns doch jeder einzelne Mitarbeiter wert. Das ist Teil unserer Philosophie, unser Eintracht-Sponsoring auch wirklich zu leben und emotional aufzuladen.“

Ex-Fußballprofis mit Sportbusiness-Interesse

Neben den beiden ehemaligen Bundesliga-Torhütern Jens Lehmann (Arsenal London, BVB, Schalke 04, Bayer 04 Leverkusen) und Richard Golz (Hamburger SV, SC Freiburg) zeigte insbesondere Hans Sarpei starkes Sportbusiness-Interesse. Mehr noch: Der ehemalige Bundesligaprpfi (VfL Wolfsburg, FC Schalke 04) und ghanaische Nationalspieler, ist auch nach seiner aktiven Zeit, ein gefragter Mann: Mit der Telekom Fußball-Doku „Das T steht für Coach“ ist er national am Ball für und mit Amateurfußballern. Zudem bedient der sympathische Fanliebling seine Social Media-Accounts mit werteorientierten Statements. Seinem Instagram-Account folgen 109.000 Anhänger, auf Facebook hat er sogar 561.000 Abonnenten. Der sympathische Sarpei hat das Spiel abseits des Rasens auch auf den Online-Feldern verstanden – und bespielt diese erfolgreich, nicht zuletzt dank professioneller Beratung seitens Jung von Matt/Sports.

Am Rande: Mit Jonas Hofmann und Lars Stindl von Borussia Mönchengladbach besuchten auch zwei aktuelle Bundesligaprofis ohne Bühnenauftritt den Kongress. Hofmann war wenige Tage später beim 2:2-Auswärtsremis der Fohlenelf gegen RB Leipzig noch so stark inspiriert, dass er seine beste Saisonleistung sogar mit einem Treffer krönte.

Hans Sarpei und web-netz Mitarbeiter zum Posieren umarmt in Messehalle

Lukas Schumacher, Consultant bei web-netz, traf auf dem SpoBis auch Hans Sarpei. (Foto: web-netz)

SPOBIS-Statement: Digitales Dynamit unter Derbyrivalen

Leverkusen-Chef Fernando Carro hatte auf der Bühne einen provozierenden Seitenhieb auf Rhein-Rivale 1. FC Köln im Repertoire:„Es gibt Vereine wie Atlético Madrid, die kommen in der Champions League zu uns und wissen gar nicht, dass in Köln auch Fußball gespielt wird.“ Die Sprengsatz-Wirkung blieb nicht aus. Kein Geringerer als der „Kölsche Jung“ und Weltmeister von 2014, Lukas Podolski (früher 1. FC Köln, jetzt Antalyaspor), legte nach mit einem Konter auf Twitter: „Schwachsinn am Werk. Egal ob Mailand oder Atlético Madrid – Hauptsache, Señor Carro weiß seit dem letzten Derby, dass in Köln Fußball gespielt wird. Viel warme Luft unterm Bayer-Kreuz!“ Anm.: Das letzte Derby verlor Bayer 04 Leverkusen in Köln mit 0:2.

Rummenigge „riecht“ Rekord

Derzeit kassiert der Profifußball 1,2 Milliarden Euro pro Saison aus den nationalen Rechten. On top gesellen sich einige hundert Millionen aus der weiten Welt dazu. Ab der übernächsten Saison steht der nächste Vierjahreszeitraum an. Da wird der erstmalige Durchbruch der Schallmauer von fünf Milliarden Euro als Verhandlungsziel ausgegeben zwischen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und interessierten Sendern und Streaminganbietern. FC Bayern München-Boss Karl-Heinz Rummenigge ist guter Dinge, wie er Moderator Marco Klewenhagen auf der SPOBIS-Hauptbühne kundtat (Foto unten): „Ich hatte vor einigen Monaten noch Bedenken, auch weil wir schon auf einem ordentlichen Niveau sind, aber inzwischen bin ich optimistisch, dass wir noch einen Schritt nach oben machen können“, so auf dem Sportbusiness-Kongress SPOBIS in Düsseldorf. Rummenigge begründete seine Zuversicht mit dem unerwarteten Aus für den Pay-TV-Sender Sky im Bieterverfahren für den nächsten Champions-League-Zyklus: „Dadurch ist Sky für die Bundesliga-Rechte dramatisch unter Druck geraten.“ Hat Rummenigge den richtigen Riecher wie einst als Torjäger?

seitliche Ansicht von zwei Männern die auf Bühne in Sesseln sitzen und diskutieren

Marco Klewenhagen (l.) entlockte Karl-Heinz Rummenigge sowohl kritische als auch optimistische Töne. (Foto: web-netz)

„Good of the Game“ und Vorsicht Finanzen!

Rummenigge, Ex-Nationalmannschaftskapitän und Stürmerstar bei Inter Mailand, riskierte im SPOBIS-Talk auch einen „kritischen Blick auf den internationalen Fußball“, warnte davor, das Finanzielle überzubetonen. Auch distanzierte er sich von im Raume stehenden Reformen, die Champions League betreffend: „Repariere nicht, was nicht kaputt ist. Und die Champions League ist alles, nur nicht kaputt. Jeder ist mit dem Format der Champions League zufrieden. In der K.o.-Phase haben alle deutschen Mannschaften attraktive Spiele. Es gibt überhaupt keinen Veränderungsbedarf.“ Vielmehr betonte der 64-Jährige: „Wir müssen die Klubs und Fans berücksichtigen. Das Motto der Fifa war immer ‚Good of the Game‘. Das wird mir langsam zu wenig berücksichtigt.“

Podcast-Power

Der SPOBIS spiegelte auch die flächendeckend starke Resonanz von Podcasts als Audio-Trendformat wider. Auch Fußballweltmeister Christoph Kramer in Diensten von Borussia Mönchengladbach, bei Instagram als @chrikra23 aktiv, äußerte kritisch im Live-Podcast auf der SPOBIS-Bühne mit Moderator Moritz Fürste, Ex-Hockey-Olympiasieger und Welthockeyspieler sowie Geschäftsführer des weltweit ersten Competition Eventformats auf dem Fitnessmarkt HYROX: „Als Fußballer hörst du immer dieselben Fragen nach dem Spiel: Fehlende Mentalität? Fehlende Gier? Das sind Sachen, zu denen man einfach nichts sagen kann“, sagte der 28-Jährige beim Sportbusiness-Kongress in Düsseldorf.

Die Werte-Diskussion

Christoph Kramers Aussage widmete sich auch der Werte-Frage mit Blick auf Nachwuchstalente und Persönlichkeitsentwicklung. Besondere Sprengsatzkraft war Kramers Seitenhieb auf die Spielerberaterszene im Zusammenhang mit Nachwuchstalenten. Kramer monierte nicht nur die haltlosen Versprechungen, mit denen Spielervermittler Youngster ködern. Besonders brisant fiel seine Kritik der finanziellen „Sorglosigkeit“ aus. Er monierte, dass es für B- oder A-Junioren nicht förderlich sein kann, bereits „Verträge über 10.000 Euro monatlich zu erhalten“. „Eine gefährliche Entwicklung …Überall wo viel Geld ist, ist auch Scharlatanerie!“

zwei junge Männer mit Mikrofon sitzend am weißen Tisch auf Barhocker und sprechen

Einer der SPOBIS-Live-Podcasts, und einer der Besten: Fußballprofi Christoph Kramer (l.) mit Moderator Moritz Fürste, Ex-Hockey-Olympiasieger. (Foto: web-netz)

Überhaupt war Kramer um keinen kritischen Blickwinkel verlegen. In Deutschland benannte er auch eine Kultur, „wo jeder nur darauf aus ist, eine unangenehme Frage zu stellen. Es wird darauf gewartet, dass jemand einen Fehler macht, der dann ausgeschlachtet wird.“ Das Ringen um Reichweite: „Man klickt eher auf Berichte, die ein bisschen mit Geschmäckle sind, die sind interessanter.“

BVB-Boss meets Bild-Boss auf der Bühne

Vorhang auf für das große Thema „Moral und Ethik im Profisport“. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und BILD-Chef Julian Reichelt präsentierten sich dabei im Talk mit Moderator Marco Klewenhagen in offensiver Verfassung. Watzke, direkt betroffen von der Social Media-Aktion des 19-jährigen BVB-Stars Jadon Sancho, der in einem Video seinen Luxus-Dubai-Trip in „Gold-Steak“-Manier dokumentierte: „Wenn ich mir vorstelle, ich hätte mit 19 Jahren schon fünf Mio. Euro verdient – das wäre mit Sicherheit auch keine Erfolgsgeschichte geworden…“ Watzke weiter: „Wenn wir jemanden fünf, sechs, sieben Millionen zahlen, kann er ja theoretisch jeden Tag so ein Gold-Steak essen. Wenn er das dann braucht, sollte man mal fragen, was da schiefgelaufen ist. Aber schließlich schadet er ja niemandem damit.“

Watzke relativiert final: „Ich finde es viel schlimmer, wenn ein kleiner Junge nach einem Autogramm fragt – und der von einem Spieler stehengelassen wird.“

zwei Männer sitzend auf beigen Sesseln auf Bühne vor blauem Hintergrund

Bosse auf der Bühne (v.l.): Im Werte-Kontext bezogen Bild-Boss Julian Reichelt und BVB-Boss Aki Watzke klar Stellung. (Foto: web-netz)

Reichelt und die Reizfigur Özil

Julian Reichelt, Vorsitzender der Bild-Chefredaktion, trat auf der Hauptbühne in offensiver Laune auf und bezog klare Stellung zu Themenfeldern, die sensible Aspekte wie Flüchtlinge und Rassismus betreffen. Zur Sprache kam vor allem die „Özil-Affäre“: Mesut Özil, Profi FC Arsenal, hatte im Juli 2018 auf einem Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan posiert und kurz darauf rassistische Beschuldigungen wie diese über seine Social Media Accounts gepostet: „In den Augen von Grindel (seinerzeit DFB-Präsident/Anm. d. Red.) und seinen Helfern bin ich Deutscher, wenn wir gewinnen, und ein Migrant, wenn wir verlieren.“

Reichelt rückte zurecht auf dem SPOBIS und erklärte die kritische mediale Reaktion der Bild: „Er wurde kritisiert wegen seines politisch unsäglichen Verhaltens.“ Reichelt attestierte Özil zudem „Unterstellungen zum eigenen Nutzen“.

O-Töne von Reichelt: „Özil ist einer, der lieber Diktatur wählt“ und „der unserem Land flächendeckend Rassismus vorgeworfen hat…um sich zu erhöhen“.                                                       „Die Sprache, die er gewählt hat, war nicht Deutsch und nicht Türkisch, sondern Englisch, da ging es um sein Marketingumfeld“. Anmerkung: Mesut Özil ist nach Toni Kroos der deutsche Fußballprofi mit den meisten Social Media-Followern: Alleine bei Instagram 21,7 Millionen!

Pferdestärke im Sportbusiness: „Deutscher Galopp“

Die neue Marke Deutscher Galopp (ehemals GERMAN RACING) bildet die große Dachmarke, unter der spannende Pferderennen und stimmungsvolle Veranstaltungen auf den deutschen Rennbahnen stattfinden. Gleichzeitig fungiert die Marke als Oberbegriff für den Galopprennsport in Deutschland. Jan Pommer, verantwortlicher Geschäftsführer PR/Marketing, stellte die neue Offensive mit neuem Namen und das neue Logo auf dem SPOBIS vor. Künftig soll es moderner werden, mit neuen Auftritt eine größere Zielgruppe erreicht werden, so Pommer: „Wir müssen aktiv sein und auf die Leute zugehen.“ Die Dynamik des Galoppsports als einzigartig bezeichnend, verwies er auf das große Potenzial dieser Sportart. Zu den „Top-Prioritäten“ zählt Pommer auch die Nachwuchsarbeit und die Herausforderung, den Sport für nachrückende Generationen spannend zu gestalten: „Wir haben eine Tradition, die bald 200 Jahre währt, unsere Aufgabe ist es, dass es eine langfristige Zukunft hat. Natürlich möchten wir jung und dynamisch sein.“

„Ganz großes Tennis“?

Der frühere Wimbledonsieger Michael Stich nutzte die Sportbusiness-Kongressbühne, um u.a.  von den heutigen Tennis-Profis für eine verstärkte Medienpräsenz des Sports eine authentischere Hinwendung zur Öffentlichkeit zu fordern: „Die Spieler müssen mehr von sich preisgeben als bei Twitter oder Facebook. Es muss eine Beziehung zu den Fans entstehen können, die sagen können müssen, den finde ich klasse und den doof“, so Stich in Düsseldorf. Als Beispiele nannte der 51-Jährige die Topstars Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic: „Ich bin nah am Tennis, aber ich weiß eigentlich nur sehr wenig über sie als Menschen.“ Im Rahmen des Panels „Berlin wird wieder Tennis-Hauptstadt“ erfreute sich Stich an der Wiedereinführung eines Damen-Turniers an der Spree im Frühsommer Berliner Steffi-Graf-Stadion: „Berlin als Hauptstadt bietet sich dafür an, es besteht aber auch allgemein ein Riesenbedarf an Tennis, weil es längst kein elitärer Sport mehr ist und als ein echter Volkssport durch die ganze Gesellschaft geht. Tennis ist ein schlafender Riese.“

Korbjäger-Offensive

Arne Dirks, Geschäftsführer des Männer-Basketball-Bundesligisten Brose Bamberg, neunfacher deutscher Meister, aktuell im Tabellenmittelfeld, hatte seine steile These aus dem Sponsors-Podcast nochmals auf der SPOBIS-Bühne bestätigt und bekräftigt: „Wir wollen der innovativste Sport-Club Deutschlands sein“. Passend dazu flatterte die Vertragsverlängerung mit Sponsor SIXT herein: „SIXT gibt sich genau wie unser Klub nie mit der zweitbesten Lösung zufrieden. Das ist der Grund, warum unsere Philosophien so hervorragend zueinander passen. Jetzt gehen wir gemeinsam den nächsten Schritt und werden unsere erfolgreiche Partnerschaft auf das nächste Level heben.“ Vinzenz Pflanz, President Corporate Sales bei SIXT, wählte bekräftigende Worte nur einen Tag nach dem SpoBis bei der Veröffentlichung: „Unser Premium-Anspruch verbindet uns mit Brose Bamberg, die in ihrem Gebiet auch seit vielen Jahren in der obersten Liga spielen.“

Bestwerte für die EHF-EURO auch digital

Hand drauf: Handball ist ein Topentertainment-Produkt. Das hat die EHF EURO 2020 mit Zahlen und Fakten untermauert. Mehr noch: Die größte Europameisterschaft in der Geschichte war geprägt von rappelvollen Arenen, Millionen TV-Zuschauern und einem enormen Anstieg der Social-Media-Reichweite. Mit knapp 500.000 Besuchern stellte Handball-Euro einen persönlichen Zuschauerrekord auf. Bei der größten Handball-Europameisterschaft aller Zeiten wurde in drei Ländern (Österreich, Schweden, Norwegen) und in sechs Spielstätten um den Titel gekämpft. Bestmarken auch im TV. Von fast 90 Sendern weltweit übertragen. Best of-Beispiel: Der Marktanteil des kroatischen Senders RTL im Endspiel gegen Spanien betrug drei Viertel der Bevölkerung! Kroatien gegen Deutschland sahen insgesamt 7,4 Millionen in beiden Ländern, 6,4 Millionen im ZDF.  Handball goes Digital: Über die zahlreichen digitalen Kanäle der EHF EURO 2020 wurden die Fans kontinuierlich mit umfangreichen digitalen Inhalten informiert. Die Social-Media-Kanäle der EHF EURO verzeichneten über YouTube, Instagram, Facebook und Twitter ein Wachstum von 27 Prozent. Kann sich sehen lassen: 12 Millionen Videos im 2-Monatszeitraum Dezember/Januar!

Volleyball: Interaktiver Boden und Boden der Tatsachen

Die Volleyball-Bundesliga sorgte im Rahmen des letzten Volleyball-Supercups mit dem weltweit ersten interaktiven Hallenboden für höchste mediale Aufmerksamkeit. Lukas Schumacher von web-netz sports traf Frido Gutknecht auf dem SPOBIS und erfuhr vom Leiter Marketing und Vermarktung der Volleyball-Bundesliga u.a.:

„Meine Motivation ziehe ich aus dem Leitgedanken „Wer mutig ist, wird erfolgreich sein“. Und das gilt insbesondere für das Arbeiten im Sport.“

„Natürlich streichen wir noch nicht die Sponsoring- oder Medienerlöse wie im Fußball ein, aber wir vergleichen uns auch nicht mit anderen Sportarten. Wir haben unseren festen Platz in der sportinteressierten Öffentlichkeit gefunden und diesen gilt es nun weiter zu entwickeln und auszubauen. Die Volleyball Bundesliga, das sportliche „Home of Respect“ in Deutschland, steht glaubwürdig für wichtige gesellschaftliche Werte, zum Beispiel sind bei uns Frauen und Männer auf Augenhöhe. Diese auffallende Stärke, einzigartig im professionellen Teamsport der Ballsportarten, führt neben der erhöhten bundesweiten Medienpräsenz, dem gestiegenen sportlichen Leistungsniveau der Vereine, steigenden Zuschauerzahlen in den Hallen und den beiden Highlight-Events DVV-Pokalfinale und comdirect Supercup, bei denen wir immer wieder mit neuen Innovationen, wie z.B. den interaktiven Videoglasboden beim Supercup 2019, aufwarten, auch dazu, dass die Volleyball Bundesliga immer interessanter als Werbepartner für Unternehmen wird, deren eigene Unternehmenskommunikation mit dem dazugehörigen Sportsponsoring auch meinungsstark auf solchen Werten basiert. In diesem Bereich findet derzeit ein Umdenken statt und die Volleyball Bundesliga ist dafür der perfekte Partner, um auch zukünftig erfolgreich zu sein.“

zwei Männer strahlend in die Kamera lächelnd mit Handschlag

Frido Gutknecht, Ltg. Vermarktung & Marketing Volleyball Bundesliga GmbH, teilte Consultant Lukas Schumacher von web-netz sports aus Lüneburg nicht nur seine Freude über die neue Arena des Volleyball-Bundesligisten SVG Lüneburg mit. (Foto: web-netz)

Learnings

Die Sportbusiness-Szene ist geprägt durch steigendes Interesse von immer mehr Sportarten. Neue digitale Resonanzzahlen wie bei der Handball-EURO im Januar sowie das interaktive Hallenboden-Highlight beim Volleyball-Supercup unterstreichen den neuen Drive. Sogar Sportarten wie Galopprennen sind motiviert, neue PS auf die Sportbusiness-Straßen zu bringen. Der Profifußball ist dennoch unverändert weit entfernt dank extrem lukrativer Erlöse aus Sponsoring und Media. Podcasts als Audio-Format sind auch auf dem Sportterrain stark im Kommen. Mit dem Hamburger OMR-Macher Philipp Westermeyer betrat beim SPOBIS der finanziell erfolgreichste Podcast-Vermarkter die Sportbühne. Und dieser Vorreiter war es auch, der das riesige Monetarisierungspotenzial von  Fußballstars mit Reichweiten starken Social Media Accounts ins Spiel brachte. Das Thema Fanfreundlichkeit birgt auf zwei Ebenen Brisanz: Einerseits auf dem Ticketing-Terrain durch Drittanbieter und andererseits bei Outdoor-Events die Reizfrage der Pyrotechnik. Überdies bieten sich in allen Sportarten – auch den Fußball-Bundesligen – noch große Wachstumspotenziale im Bereich Online und Performance Marketing für mehr Umsatz. Last but not least rücken die Chancen für und mit den Sportstars im Kontext Influencer-Marketing mehr und mehr in den Mittelpunkt des auch monetären Interesses für die Clubs/Vereine (Arbeitgeber!).

 

Spektakuläre Grüße von

Friedhelm

 

Bildnachweis Titelbild: SPONSORs