AdWords Kampagnen sind schnell aufgesetzt – so die Theorie. Selbst bei einem neu aufgesetzten AdWords-Konto kann, bei Hinterlegung einer Kreditkarte, die eigene Anzeige innerhalb von 5 Minuten laufen. Aber was dann? Einfach laufen lassen – oder jede Stunde reinschauen?
Wir haben die 8 wichtigsten Regeln zur optimalen AdWords Optimierung für euch! Damit ihr mehr aus eurem AdWord-Konto herausholen könnt!

Gestern haben wir euch mit unseren Tipps etwas auf´s Korn genommen. Ein kleiner Aprilscherz sozusagen. Aber wir stellen unsere Scherz-Aussagen gerne richtig: 

1. Die richtige Keyword-Auswahl: Nur weitgehend ist Trumpf

AdWords bietet eine Vielzahl an Keyword-Optionen an. Schenkt euch die! Ihr habt Schuhe im Angebot? Dann bucht auch nur den Suchbegriff „ schuhe“ ein! Somit kann eure Anzeige bei allen passenden Suchanfragen geschaltet werden, z.B. bei „schuhe kaufen“, „schuhe finden“ und „rote Schuhe“. Alles passend, oder?
Klar, ab und an wird eure Anzeige dann auch zu Suchanfragen wie „schuhe reparieren lassen“ gezeigt, also einem Nutzer, der höchstwahrscheinlich nicht an euren Produkten oder Dienstleistungen interessiert ist. Aber es schadet nicht, wenn die Nutzer eure Werbebotschaft sehen – Das ist Branding! Und es ist anzunehmen, dass ihr für sehr unpassende Suchanfragen keine Klicks auf die Anzeigen bezahlen müsst: Warum sollten die Nutzer auf eine Anzeige klicken, die nicht auf ihr Suchbedürfnis eingeht?

So ist es richtig: Geht behutsam mit Keyword-Optionen um! Google bietet euch vier Keyword-Optionen zur Auswahl:

  • Weitgehend
  • Modifiziert weitgehend
  • Wortgruppe
  • Genau passend

Vereinfacht gesagt, gebt ihr mit der weitgehenden Keyword-Option Google das Zepter in die Hand. Das Wort „Schuhe“ in weitgehend eingebucht, erlaubt auch die Anzeigenschaltung bei ähnlichen Suchbegriffen, z.B. Sandalette. Was „ähnlich“ ist, entscheidet Google selber. Und das gerne auch mal großzügig.

Schränkt die Anzeigenschaltung also lieber ein, und verwendet immer die beiden Optionen „Genau Passend“ und „Wortgruppe“. Zusätzlich ist die modifizierte weitgehende Option super, um gerade zu Neustart von Anzeigengruppen auch weiterfassende Keyword-Ideen zu bekommen. So spart man sich erstmal die Mühe, alle Variationen von Suchbegriffen in den Optionen „Genau Passend“ und „Wortgruppe“ einzubuchen, und kann dann sein Keyword-Set anhand der Suchbegriffsliste stetig erweitern.

2. Passende Anzeigentexte

Es ist zweifelsohne wichtig, schöne und auffällige Anzeigentexte zu schreiben. Aber es reicht wirklich, zwei Varianten zu testen und Google durch die Option „Für Klicks optimieren: Anzeigen zeigen, die vermutlich mehr Klicks erzielen“ einfach selber optimieren zu lassen. Spart Zeit und damit auch Geld! Wenn Google dies für „die meisten Werbetreibenden“ empfiehlt, kann es doch nur richtig sein?!

Aber wie schreibt man auffällige Anzeigen? Nutzer bleiben mit ihren Augen bei Anzeigen hängen, die häufig wiederholende Phrasen haben, wie z.B. „Hier günstig kaufen“, „Rabatte nur hier“ oder einfache Pauschalen wie „Immer 70% sparen“ und „Rabatte, Rabatte, Rabatte!“. Klar, wenigstens in einer Textzeile könnt ihr mal das Produkt oder die zu bewerbende Dienstleistung erwähnen. Das reicht dann aber auch, der aufmerksame Leser wird eher an den Prozenten und Rabatten hängenbleiben. Denn es gilt ja immer noch: Online kaufen nur Schnäppchenjäger!

Anzeigenroration AdWords
So ist es richtig: Schöne und auffällige Anzeigentexte sind wirklich sehr wichtig. Sie haben direkten Einfluss auf die Klickrate.

Damit ihr das Beste aus euren Anzeigen herausholt, solltet ihr immer zwei Anzeigen gegeneinander testen! Dafür bitte auch die unbestimmte Anzeigenrotation einstellen, damit euch Google nicht die Anzeigen optimiert, sondern ihr! Und immer schön weiter testen – nur weil eine Anzeige jetzt gut funktioniert, muss sie nicht auch nächstes Jahr genau so gut performen!

3. Die richtige Einstellung macht´s!

Und die ist bei Google sehr oft bereits vorgegeben und optimal! Es fängt schon bei der Kampagnenerstellung an: „Suchkampagne“ oder „Kampagne mit Displayauswahl“? Also wenn schon, denn schon – More is always better! Warum zwei Kampagnen einrichten, wenn man beide Netzwerke bereits mit einer Kampagne ansprechen kann. Bei den Spracheinstellungen bitte nur „deutsch“ belassen – alles andere macht keinen Sinn! In deinem Shop ist doch auch alles auf deutsch, oder?

Und bei der Gebotsstrategie lohnt es sich auch, den „auto-optimierten CPC“ zu aktivieren. Damit spart ihr euch hinterher sehr viel Zeit.

So ist es richtig: Oft ist die bereits vorgegebene Einstellung von Google nicht optimal! Immer dran denken: Google erzielt seine Haupteinnahmen über Werbung. Und hat damit ein großes Interesse, dass viele Nutzer die Anzeigen sehen und auch klicken wollen. Stelle also lieber alle Einstellungen infrage und versuche selber zu optimieren, und nicht Google optimieren zu lassen.

4. Optimale Displaykampagnen

Eine gut laufende Displaykampagne braucht Zeit? Nicht mit unseren Tipps!
Seit einiger Zeit kann man mit dem AdWords „Ad Builder“ sehenswerte Banner selber erstellen – Das hat schon einige Grafiker den Job gekostet!
Man kann sogar die Farben anpassen, also warum nicht mal ein schönes rot probieren? Auch wenn eure Webseite eine andere CI hat, hier ist das passende Instrument, um mal was Neues auszuprobieren!
Ihr verkauft Hundefutter und wollt alle Hundehalter im Display-Netzwerk ansprechen? Super! Dafür eignet sich als Zielgruppen-Auswahl das Thema „Haustiere“ ideal! Oder warum nicht die recht neuen „Zielgruppen mit gemeinsamen Interessen“ ausprobieren? Hier eignet sich die Zielgruppe „Hundeliebhaber“ sicherlich sehr. Einfach testen und ein paar Wochen laufen lassen!

Das ist auch schon der nächste Tipp:

So ist es richtig: Zugegebenermaßen ist der AdBuilder gar nicht mal so schlecht. Aber Banner vom Grafiker sollten trotzdem immer eure erste Wahl sein, wenn ihr einen guten Grafiker zur Hand habt.
Die Ausrichtungen im Display-Netzwerk sind so komplex, dass wir diesen nochmal einen eigenen Blog-Beitrag widmen werden!

5. Kampagnen erstmal laufen lassen

Ohne Witz: Nach wenigen Tagen kann man so gut wie nichts aus den Kampagnen herauslesen. Die paar Klicks und Impressionen sind doch immer sehr unaussagekräftig. Lieber die Kampagnen mehrere Tage, wenn nicht Wochen, laufen lassen, bevor man die ersten Optimierungen vornimmt. Bevor der eigene Banner nicht in mehreren hundert Apps ausgespielt wurde, kann man doch kaum beurteilen, ob Apps generell gut oder schlecht performen.

So ist es richtig: Schön wär‘s, wenn es so einfach wäre. Tatsächlich sollte man gerade in den ersten Tagen und Wochen das AdWords Konto ganz genau überprüfen und optimieren. Bei uns gilt auch das „4-Augen-Prinzip“: Vor Start neuer Kampagne schaut immer noch eine zweite Person auf das Konto, und im Laufe der ersten Woche ebenso. 4 Augen sehen immer mehr als zwei!

6. Anzeigenerweiterungen sind überbewertet

Anzeige Stylefruits
Mit Anzeigenerweiterungen kann deine Anzeigen größer und auffälliger erscheinen – du kannst Rabatte, Sonderaktionen, Vorzüge deiner Produkte o.ä. kommunizieren. Aber ganz ehrlich, wer hat denn die Zeit, alle Anzeigenerweiterungen zu pflegen? Und das auch noch auf Kampagnen-, oder sogar Anzeigengruppenebene! Spar dir die Mühe! Liest doch eh kein Kunde, oder?

So ist es richtig: Wie bereits bei Punkt 2 geschrieben, sind gute Anzeigentexte Pflicht. Und dazu gehören auch die Anzeigenerweiterungen. Auch wenn es Mühe macht, diese auf den neuesten Stand zu bringen: Es lohnt sich. Der Support von Google sagt dazu:

„Bei zwei konkurrierenden Anzeigen mit gleichem Gebot und gleicher Qualität wird grundsätzlich die Anzeige besser platziert, die aufgrund der Erweiterung vermutlich erfolgreicher ist.“ (Quelle: Google Support)

Grund genug, die Anzeigenerweiterungen sauber zu pflegen, oder? Und auch hier lohnt sich das Testen! Man kann ganz genau auswerten, welcher Sitelink besser funktionierte. Vielleicht aufgrund einer persönlichen Ansprache oder wegen eines Angebots? Dann bitte mehr Sitelinks davon!

7. Shopping-Kampagnen – Leichtes Zubrot

Das Gerücht, dass Shopbetreiber über Shopping-Kampagnen viel Umsatz machen können, hält sich hartnäckig. Google steht da den gängigen Preissuchmaschinen immer noch bei vielen Punkten nach und kann nicht mithalten!
Klar, so eine Shopping Kampagne kann man mal mitlaufen lassen im Konto. Die ist ja zugegebenermaßen schnell aufgesetzt, und ein sauberer Daten-Feed mit allen Produkten ist innerhalb weniger Minuten aus dem Shop exportiert. Dann noch genügend Keywords in die Shopping-Kampagne einbuchen, und schon kann es losgehen!

Shopping Anzeigen AdWords

So ist es richtig: Shopping-Kampagnen können wirklich der Umsatzbringer schlechthin sein. Der Weg dahin aber mitunter lang und beschwerlich. Und so ein Daten-Feed hat uns schon manche grauen Haare gekostet.
Das Werbetreibende Keywords in eine Shopping Kampagne einbuchen sollen, ist ein hartnäckiger Mythos. Darüber könnt ihr nicht die Shopping-Auslieferung bestimmen. Grundlagen für die Anzeigenauslieferung ist ein sauber gepflegter Datenfeed, unter anderem mit stimmigen Titeln & Beschreibungen.

8. AdWords4Video – Je länger desto besser

YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt – Grund genug, auch hier zu werben! Die Anzeigenschaltung ist direkt aus dem AdWords-Konto heraus möglich. AdWords4Video lohnt sich für jedermann. Dabei ist die Auswahl der Videos kaum entscheidend, es reicht z.B. bereits ein Unternehmensvideo, in dem ihr euch und eure Mitarbeiter vorstellt. Dabei spielt die Länge des Videos eine große Rolle – je länger, desto besser! YouTube Nutzer mögen lange Videos, die recht nichtssagend sind. Auch das nennt sich dann wieder Branding.

So ist es richtig: YouTube ist wirklich die zweitgrößte Suchmaschine der Welt, und AdWords4Video wird aus dem AdWords-Konto heraus gesteuert. Die Auswahl der Videos und das Targeting sind jedoch sehr wichtig! Je genauer die Ausrichtung, desto wahrscheinlicher ist es, dass euer Video die richtige Zielgruppe erreicht!

Mit der Einhaltung dieser Tipps kann wirklich nichts mehr schief gehen, kein Scherz – versprochen! Also, leg dir schnell ein Google AdWords-Konto an und hau in die Tasten!

Liebe Grüße

Unterschrift

Bildquellen: © by yaruta/istockphoto.com