Sie sind aus dem Affiliate-Marketing nicht mehr wegzudenken: Gutscheine, die Rabatte der digitalen Welt und ihre berühmten Gutscheinportale wie z.B. das etablierte Portal gutscheine.de. Schon seit längerer Zeit polarisiert das Thema Gutschein im Bereich Affiliate-Marketing und wird in der Onlinepresse intensiv diskutiert.

In Amerika entscheidet Couponing bereits den Kauf

Eine amerikanische Studie des Affiliate-Netzwerkes Commission Junction aus dem letzten Jahr zeigte bereits, wie gefragt Gutscheine im Online-Shopping bei den Kunden sind. Demnach gaben 49 % der befragten 1.000 Online-Shopper an, regelmäßig Gutscheine beim Onlinekauf zu verwenden. Interessant vor allem, dass durch die Gutscheinseiten bevorzugt Neukunden generiert werden können. Fast die Hälfte der Befragten gab in der Studie an, regelmäßig auf den Gutscheinseiten zu surfen, um dort neue Händler zu entdecken, die ihnen bisher nicht bekannt waren und sie deshalb so zu ungeplanten Käufen ermutigt wurden.

Laut der Umfrage machten ebenso einige Kunden ihre Kaufentscheidung davon abhängig, ob sie von dem Händler einen Gutschein im Web finden können oder nicht. 63 % der Befragten verlassen den Warenkorb eines Anbieters, um im Web nach einem passenden Gutschein zu suchen. Über die Hälfte kauft am Ende sogar bei der Konkurrenz, wenn sie beim bevorzugten Anbieter nicht fündig wird. Laut Tobias Allgeyer, Country Manager bei Commission Junction, nimmt der Trend nach den besten Deals auch in Deutschland verstärkt zu.

Gutscheine sind quicklebendig -20 % auf alles war gestern

Am 6. November fand die 4. Affiliate Marketing Conference im municon Tagungszentrum in München statt und konnte erneut mit spannenden Themen rund um das Affiliate-Marketing begeistern.

Angefangen von dem Customer-Journey-Tracking bis hin zum erfolgreichen Mobile Advertiser – wurde auch hier über das Thema Gutscheine referiert. Referent Benno Schwede, Vertriebsleiter von savoo.de, erläuterte die wachsenden Gutscheinportale, von dem TV-Sender RTL, der das Portal Gutscheine.de kaufte bis hin zum Verlagsriesen Axel Springer – das Interesse an dem lukrativen Geschäft Gutscheinportale ist groß.

Benno Schwede fasste die Zukunft von den Gutscheinen im Affiliate-Marketing so zusammen: „Gutschein ist nicht tot – und wird auch nicht tot sein. Lediglich die Betrachtungsweise wird sich ändern.“ Denn so einfach, wie man vielleicht denken könnte, Gutscheine effektiv und nachhaltig zu vermarkten ist es nicht. 20 % auf alles war also gestern. Doch was sollte ein guter Advertiser berücksichtigen, wenn er mit der Gutschein-Strategie erfolgreich sein will?

Ansichtssache

Gutscheine richtig aussteuern

Zunächst sollte ich mir als Advertiser überlegen, was ich mit dem Gutscheineinsatz erreichen möchte. Beispielsweise, dass ich bestimmte Produkte aus meinem Shop gerne jetzt verkaufen möchte, um vielleicht für die kommende Winterkollektion genügend Platz im Lager zu schaffen. Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Gutschein den Kunden zu einem sogenannten „Upsale“ animieren soll.

Jede dieser Zieldefinitionen führt logischerweise zu folgenden Gutscheineigenschaften:

  • Wert des Gutscheins
  • Mindestbestellwert
  • Laufzeit
  • Beschränkung auf eine bestimmte Produktkategorie

Mindestbestellwert genau abwägen

Ist der Mindestbestellwert zu hoch angesetzt, könnte es sein, dass ich mein Ziel des „Upsales“ nicht erreiche. Gleichzeitig kann ein ausreichend hoher Mindestbestellwert dazu genutzt werden, den durchschnittlichen Bestellwert zu steigern. Gilt der Gutschein wirklich nur für einige wenige Produkte, besteht die Gefahr, dass die Einschränkung zu groß ist und sich manche Online-Kunden ausgerechnet für diese Produkte nicht interessieren.

Advertisment TV

Mehrere Aktionen aufeinander abstimmen

Beim Festlegen der Laufzeit solltest Du als Advertiser also vor allem auch die cross-media-Verbindungen im Blick haben. Vielleicht startet gerade ein TV-Spot zu einem neuen Produkt – mit dem Einsatz von Gutscheinen könnte der TV-Kanal zusätzlich im Bereich Online unterstützt werden, um die Bekanntheit der Neueinführung zu steigern. Die Vermarktung innerhalb der beiden Kanäle sollte dann natürlich auch zeitlich aufeinander abgestimmt sein.

Saisonalitäten und besondere Events berücksichtigen

Darüber hinaus sollten auch saisonale Unterschiede beachtet werden. Hattest Du als Advertiser überlegt, einen Online-Gutschein im Sommer bereitzustellen? Falls – beispielsweise – genau zu dieser Zeit die Fußball-WM stattfindet, solltest Du, wenn möglich, einen anderen Zeitraum in Betracht ziehen – es sei denn, Du verkaufst Sporttrikots in Deinem Online-Shop. Denn die Preissuchmaschine idealo.de stellte bei der letzten WM 2014 fest, dass die Kauflust der Online-Shopper während der deutschen WM-Spiele auf bis zu 61% zurückgeht .

Ebenso ist zu berücksichtigen, dass im Sommer bei gutem Wetter die Umsätze in den Online-Shops um bis zu 70% sinken. Das hatte das Online-Magazin contentmanager.de herausgefunden.

Die Suche nach dem Gutscheinpublisher Deines Vertrauens

Sind die Gutscheineigenschaften festgelegt, beginnt die Suche nach einem geeigneten Gutscheinpublisher. Inzwischen tummeln sich auf dem Online-Markt zahlreiche Gutscheinportale, sodass die Wahl nicht sehr einfach ist.

Wer ist der richtige Partner für meine geplante Gutscheinaktion?

Dieser sollte seriös, verlässlich und für alle Fragen erreichbar sein. Eine kleine Hilfe zum Finden des richtigen Affiliate-Partners bietet der BVDW Code-of-Conduct. Die Gutscheinpublisher, die diesen Part unterschrieben haben, verpflichten sich u.a. dazu, dass alle beworbenen Gutscheincodes deutlich, vollständig und korrekt kommuniziert werden und diese auch einwandfrei funktionieren. Es ist ihnen untersagt, exklusive Gutscheine von anderen Gutscheinportalen zu kopieren und zu verbreiten.

Darüber hinaus können Dich auch die Affiliate-Netzwerke bei der richtigen „Partnerwahl“ unterstützen und Dir seriöse Gutscheinpublisher empfehlen. Diese Gutscheinportale bieten meistens ebenso einen extra Vermarktungsservice an: Sie kommunizieren kostenlos den neu hinterlegten Gutschein des Advertisers über die ihnen zur Verfügung stehenden Kanäle, z.B. über die eigene Facebook-Seite oder via Newsletter. So werden möglichst viele Interessenten auf dem Laufenden gehalten.

Fazit: Aufmerksamkeit bekommen ohne penetrant zu sein!

Benno Schwede von savoo.de erwähnte es bereits auf der Affiliate Marketing Conference: „Gutschein ist nicht tot.“ Viele Online-Shopper suchen gezielt nach Gutscheinen und mit der richtigen Strategie können Advertiser sich an dem lukrativen Geschäft der Gutscheinportale beteiligen.

Falls Du Dir unsicher bist und denkst, dass das doch schon so viele andere machen, Du Deine Kunden nicht mit Gutscheinen überschütten möchtest, hier noch ein Tipp von mir:

Starte lieber kurzfristige und exklusive Gutscheinaktionen mit dem Gutscheinpublisher Deines Vertrauens und definiere vorher ganz genau die Ziele, die Du erreichen möchtest.

So kannst Du die Waage zwischen Aufmerksamkeit und Penetranz halten. Und dann steht einem gelungenen Start in die Gutscheinwelt des Affiliate-Marketings nichts mehr im Wege!

Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei!

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